Heizkosten

Heizsparmythen: Zwischen Legende und Wirklichkeit, Teil 3

In Zeiten hoher Energiepreise haben Mythen und Halbwahrheiten rund um das Thema Heizkosten sparen Konjunktur. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale erklärt, mit welchen Maßnahmen tatsächlich Energie gespart werden kann und welche Ansätze nicht zum gewünschten Ziel führen.

Die Heizung beim Verlassen der Wohnung ausschalten, spart Energie.

Sollte beim Verlassen der Wohnung das Thermostatventil auf Null oder Sternchen gestellt werden? Der Gedanke dahinter: Energie und Heizkosten sparen, wenn niemand in der Wohnung ist. Aber existiert der Einspareffekt an Heizenergie beim stundenweisen Herunterdrehen der Heizung überhaupt? „Ja, der existiert sehr wohl“, sagt Martin Brandis, Experte der Energieberatung der Verbraucherzentrale. Denn: „Je länger niemand in der Wohnung ist, desto mehr Heizenergie kann eingespart werden. Wohn- und Schlafräume sollten allerdings nicht unter 16 Grad abkühlen. In Wohnungen mit schneller Abkühlung kann das Heizkörperthermostat auf Stufe 2 heruntergestellt werden, so wird die Wärmeabgabe nicht vollständig unterbrochen.“

In Eigenheimen können zusätzlich zur Nachtabsenkung weitere Zeiten an der Heizungsanlage eingestellt werden, in denen die Wärmezufuhr verringert wird. Das ist bei regelmäßiger Abwesenheit sinnvoll. Allerdings sollte die Heizung rechtzeitig vor der Heimkehr wieder in den normalen Heizbetrieb zurückkehren. Andernfalls ist das Haus beim Heimkommen vielleicht noch kühl.

Mit nur einem Heizkörper alle Räume erwärmen, spart Energie.

Heizkörper sind normalerweise unterschiedlich für jeden Raum und dessen Wärmebedarf ausgelegt. So ist der Heizkörper im Wohnzimmer nicht dafür bemessen, angrenzende Räume wie Flur oder Küche mitzuheizen. Um Energie einzusparen ist die Versuchung dennoch groß, auf die Wärmeleistung einzelner Heizkörper zu verzichten und die übrigen mitheizen zu lassen. Martin Brandis betont: „Energie eingespart wird damit aber nur dann, wenn dadurch die angrenzenden Räume nicht voll geheizt werden, also kühler bleiben.“

Aber: Sind die Temperaturunterschiede zwischen den Räumen innerhalb der Wohnung zu hoch, kann dies zum Problem werden. Denn die Luftfeuchtigkeit der wärmeren Räume kann in den kühleren Bereichen zu Schimmelbildung führen, wenn sie sich dort an kalten Außenflächen niederschlägt.

Daher wird empfohlen, Türen zwischen den Wohnräumen mit unterschiedlichen Temperaturen zu schließen. Damit wird vermieden, dass warme und feuchte Luft in die kühleren Räume gelangt.

Bei voll aufgedrehter Heizung wird ein Raum schneller warm.

Schön wär’s. Ein auf Stufe 3 gestelltes Thermostat heizt genauso schnell wie auf Stufe 5. Die Stufen auf der Skala des Thermostats geben keine Geschwindigkeit an, sondern stehen für eine Raumtemperatur, die mit dieser Stufe erreicht wird. So steht bei vielen Thermostaten die Stufe 3 für eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius. Sobald die eingestellte Raumtemperatur erreicht ist, unterbricht das Ventil die Wärmezufuhr, und beginnt damit erst wieder, wenn die Raumtemperatur sinkt. Martin Brandis empfiehlt, Thermostate nicht höher als auf Stufe 3 zu stellen. Wer bei Auswahl der Stufe bedacht vorgeht, spart nicht nur Geld, sondern auch den zweiten Gang zur Heizung, um das Ventil wieder runterzudrehen.

Bei Fragen zum Heizen oder weiteren Energiesparmythen hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Pressemitteilung als PDF zum Download

 

Alle Teile der Reihe Energiespar-Mythen:

Der Stromverbrauch zwischen Legenden und Wirklichkeit, Teil 1

Energiesparmythen: Zwischen Legende und Wirklichkeit, Teil 2

Heizsparmythen: Zwischen Legende und Wirklichkeit, Teil 3