Photovoltaik
Photovoltaik-Beratung: Strom aus Sonnenlicht
Erzeugen Sie aus Sonnenlicht Strom – mit Photovoltaik. Die Energie können Sie selbst nutzen oder ins Stromnetz einspeisen.
Was ist eine Photovoltaik-Anlage?
Eine Photovoltaik-Anlage wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Damit der Strom der Photovoltaik-Anlage im Haushalt genutzt werden kann, wandelt ein Wechselrichter den gewonnenen Gleichstrom in Wechselstrom um. Oft wird Solarthermie im gleichen Atemzug mit Photovoltaik genannt. Allerdings wird hier Sonnenenergie zum Heizen oder Erwärmen von Wasser genutzt.
Wer kann Photovoltaik nutzen?
Prinzipiell kann jeder, das heißt jede Privatperson und jedes Unternehmen, eine Photovoltaik-Anlage erwerben und nutzen. Diese Anlagen zur umweltfreundlichen Stromgewinnung können auf Dächern oder Terrassen platziert werden. Ob Sie eine Photovoltaik-Anlage installieren dürfen, hängt davon ab, ob Sie Eigentümer:in des Gebäudes sind, an bzw. auf dem Sie eine Photovoltaik-Anlage anbringen wollen. Wohnen Sie in einer Eigentums- oder Mietwohnung, müssen die (Mit-)Eigentümer:innen zustimmen.
Wie funktioniert eine Energieberatung der Verbraucherzentrale?
Sie möchten zukünftig Sonnenenergie und Photovoltaik nutzen? Nutzen Sie die hilfreichen Tipps der Energieberatung der Verbraucherzentrale zu Photovoltaik. | 2021Dauer: 1:30 Minuten.
Neben den Eigentumsverhältnissen sind bei Photovoltaik-Anlagen, die an oder auf Gebäuden installiert werden, gesetzliche Vorgaben und Fristen einzuhalten. Die Verbraucherzentrale steht Ihnen für eine Photovoltaik Beratung gerne zur Verfügung und klärt Ihre Fragen.
Photovoltaik-Anlage ist nicht gleich Photovoltaik-Anlage – Wir beraten Sie!
Solarstromanlagen können gekauft oder gemietet werden. Grundsätzlich unterscheidet man vier verschiedene Photovoltaik-Anlagenkonzepte:
- Inselanlagen
- Anlagen zur vollständigen Netzeinspeisung
- Anlagen zum anteiligen Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms.
- Stecker-Photovoltaik-Geräte, auch Stecker-PV genannt
Bei einer durchschnittlichen Sonneneinstrahlung von 900 bis 1.200 Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m2) erzeugen Sie in Deutschland mit einer Generatorfläche von acht bis zehn Quadratmetern etwa 750 bis 1.200 Kilowattstunden Strom in einem Jahr.
Je nach Bedarf und Möglichkeiten bietet sich die eine oder andere Variante an. Prinzipiell gilt, dass Photovoltaik-Energie eine lohnende Investition ist, wenn Sie möglichst viel des erzeugten Stroms selbst nutzen.
Inselanlagen
Inselanlagen versorgen Häuser mit Strom, die keinen direkten Anschluss an das allgemeine Stromnetz haben. Für Gartenlauben, Jagdhütten oder Wohnmobile können sie eine Möglichkeit der Stromversorgung sein. Auch Boote oder abgelegene Infrastruktureinrichtungen eignen sich hervorragend für Photovoltaik-Inselanlagen. Fehlt ein zentrales Stromnetz, kann der Strom allerdings nicht eingespeist werden und muss entweder direkt verbraucht oder zwischengespeichert werden.
Netzeinspeisung
Am häufigsten vertreten sind bisher die sogenannten netzparallelen Anlagen. Der erzeugte Strom wird vollständig ins öffentliche Netz gespeist, unabhängig vom Verbrauch in dem Haus, auf dem der Solargenerator angebracht ist. Diese Volleinspeisung unterscheidet sich von der Überschusseinspeisung, bei der lediglich die Energie eingespeist wird, die von den Anlagenbesitzer:innen nicht selbst verbraucht wurde.
Wenn Sie den Strom aus Ihrer Photovoltaik-Anlage teilweise oder ganz in das Stromnetz einspeisen, erhalten Sie die sogenannte Einspeisevergütung noch dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG). Die Höhe der Einspeisevergütung hängt von der Leistung und von der Art der Installation ab (Dach- oder Freiflächenanlage) ab. Bei Anlagen bis zu einer Größe von 10 kWp liegt nach EEG 2023 bei 8,2 Cent pro kWh. Mittlerweile ist der Vergütungssatz nicht mehr abhängig vom Monat der Inbetriebnahme und bleibt bis Januar 2024 für alle Anlagen konstant.
Eigennutzung
Bei diesem Anlagenkonzept wird ein Teil des erzeugten Solarstroms selbst genutzt, der Rest wird in das Stromnetz eingespeist. Wie viel Strom selbst verbraucht wird, hängt davon ab, zu welchen Zeiten die Elektrogeräte betrieben werden. Bei Anlagen ohne Batteriespeicher sind in einem typischen Haushalt rund 30 Prozent Eigenverbrauch möglich. Der Eigenverbrauch lässt sich weiter steigern, indem Sie Ihren Stromverbrauch in die Hoch-Phasen der Photovoltaik-Anlage verschieben und beispielsweise die Wasch- und Spülmaschine mittags einschalten. Auch ein Energiemanagementsystem hilft, den eigenen Sonnenstrom zu Hause besser zu nutzen.
Bei Photovoltaik-Anlagen mit Speicherbatterie kann der Eigenverbrauchsanteil auf rund 60 Prozent erhöht werden. Allerdings sind Stromspeicher noch sehr teuer.
Welchen wirtschaftlichen Vorteil die Eigennutzung bringt, hängt von der Differenz zwischen möglicher Einspeisevergütung und dem Preis für den Strom aus dem Netz des Versorgers ab. Eine Solaranlage rechnet sich umso schneller, je mehr Solarstrom Sie direkt selbst verbrauchen. Denn der Strom vom Dach ist deutlich günstiger als der Strom aus dem Netz.
Festzuhalten ist, wenn Sie etwas für die Umwelt tun wollen, lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage immer.
Stecker-Photovoltaik-Geräte
Auch Stecker-Photovoltaik-Geräte, kurz Stecker-PV, wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um. Die Geräte sind wartungsfrei und langlebig. Der Strom aus dem Stecker-Solargerät wird über eine Steckdose in das Wohnungsnetz eingespeist und dort genutzt.
Mithilfe eines Stecker-Solargerätes sind Mieter:innen oder Wohnungseigentümer:innen in der Lage, eigenen Sonnenstrom auf ihrer Terrasse oder dem Balkon zu erzeugen. Das Gerät kann direkt an eine Steckdose des eigenen Wohnungsstromkreises angeschlossen werden. Um eine normgerechte Anwendung des Balkonkraftwerkes zu gewährleisten, wird dafür eine spezielle Energiesteckdose benötigt. Die haushaltsüblichen Schutzkontaktsteckdosen sind formal nicht für den Einsatz von Erzeugungsanlagen mit Steckern vorgesehen.
Für Hauseigentümer:innen ist es in der Regel attraktiver, das eigene Dach für eine deutlich größere und leistungsfähigere PV-Anlage zu nutzen. Sie ist wirtschaftlicher und entlastet die Umwelt noch mehr.
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Photovoltaik-Beratung: Worauf Sie vor der Investition achten sollten!
Prüfen Sie als Erstes, ob Ihr Haus beziehungsweise die Dachneigung, Ausrichtung und Verschattung, für Photovoltaik-Energie geeignet ist. Gern unterstützen wir Sie dabei mit unserer Energieberatung. Im nächsten Schritt ist es wichtig, die baurechtlichen Voraussetzungen zu ermitteln. In einigen Bundesländern ist eine Baugenehmigung nötig oder es müssen Vorschriften aus dem Denkmalschutz beachtet werden. Bei Ihrer Stadt- und der Gemeindeverwaltung erhalten Sie die nötigen Informationen.
Neben den Rahmenbedingungen sollten Sie unbedingt klären, wie groß die Anlage werden soll, wie viel Strom Sie erzeugen wollen und wie viel Geld Sie investieren wollen. Bedenken Sie neben Ihrem aktuellen Stromverbrauch auch Zukunftspläne, wie etwa den selbst erzeugten Strom für die Wärmegewinnung zu nutzen oder ein Elektroauto damit zu betreiben.
Haben Sie all diese Fragen geklärt, empfiehlt es sich, bei mehreren Fachbetrieben Angebote einzuholen. Finanzielle Unterstützung erhalten Sie manchmal auch von Energieversorgern und Kommunen wie auch vom Staat.
So hilft der Staat
Mit Photovoltaik-Energie tragen Sie zur Energiewende und einem nachhaltigen Lebenswandel bei. Dazu werden Sie unabhängiger vom Energiemarkt. Auch wenn eine Photovoltaik-Anlage langfristig eine günstige Stromalternative ist, sollten die Kosten für eine solche Anlage nicht unterschätzt werden. Für die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage können Sie gegen Auflagen zinsgünstige Darlehen der KfW erhalten. Achten Sie darauf, dass Fördermittel bereits bewilligt sein sollten, bevor Sie einen Kaufvertrag unterschreiben.
Photovoltaik-Anlagen lohnen sich für Eigentümer:innen
Private Haus- und Wohnungseigentümer:innen, die eine Photovoltaik-Anlage installieren lassen, sparen nicht nur CO2, sie können gleichzeitig sogar einen finanziellen Gewinn damit erzielen.
Jede erzeugte Kilowattstunde (kWh) Strom setzt im Durchschnitt 474 Gramm CO2 frei. Anders ist es bei der Photovoltaik. Umweltfreundlicher Solarstrom ist fast CO2-frei. Für selbst erzeugten Photovoltaik-Strom, der im eigenen Haushalt verbraucht wird, sparen Verbraucher:innen die Bezugskosten ein. Sie betragen aktuell etwa 30 Cent pro kWh. Der überschüssige Strom wird ins Stromnetz eingespeist und Anlagenbetreiber:innen bekommen dafür „nur“ etwa 10 Cent pro kWh. Maßgeblich für die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage ist deshalb ein möglichst hoher Eigenverbrauchsanteil.
Mit einem Batteriespeicher kann der Eigenverbrauchsanteil des Solarstroms erheblich erhöht werden. Dennoch wird die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik-Anlagen oft schlechter, wenn ein Batteriespeicher eingesetzt wird. Gründe hierfür sind die Anschaffungskosten für Batteriespeicher sowie die begrenzte Lebensdauer der Batterien. Verbraucher:innen, die sich dennoch einen Batteriespeicher anschaffen wollen, sollte darauf achten, dass dieser richtig dimensioniert wird. Maßstäbe für die Größe eines Batteriespeichers sind die Höhe des Strombedarfs sowie die Größe der Photovoltaik-Anlage. Bei zu großer Speicherdimensionierung entstehen unnötig hohe Kosten, denen ein bestenfalls geringer Nutzen gegenübersteht.
Einspeisevergütung bei Photovoltaik-Anlagen
Durch die Abschaffung des Photovoltaik-Deckels wird Solarstrom, auch nachdem 52 Gigawatt durch Photovoltaik-Anlagen in den deutschen Stromnetzen in Betrieb genommen wurden, weiter durch die Einspeisevergütung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetztes gefördert. Die Einspeisevergütung beträgt im Juni je nach Größe der Anlage 7,00 bis 9,17 Cent pro Kilowattstunde.
Mit Photovoltaik-Anlagen im Eigenheim Strom zu erzeugen, lohnt sich somit weiterhin doppelt. Etwa bis zu 30 Prozent des eigenen Strombedarfs deckt eine private Photovoltaik-Anlage ab.
Bei einem Haushalt mit vier Personen und einem jährlichen Verbrauch von 3.000 Kilowattstunden reduziert sich der Verbrauch um bis zu 900 Kilowattstunden und das jährliche CO2 dieses Haushalts um etwa 500 Kilogramm. Photovoltaik-Anlagen wurden in den vergangenen Jahren immer preisgünstiger. Dadurch wird eine Neuanlage auch heute noch kostendeckend oder mit Gewinn betrieben, obwohl die Einspeisevergütung gesunken ist. Für ein Einfamilienhaus kalkuliert man dadurch für eine Anlage mit 10 Kilowatt Peak Spitzenleistung etwa 14.000 bis 18.500 Euro. Ein passender Speicher kostet etwa 4.000 bis 7.000 Euro brutto.
Batteriespeicher werden in ihrer Wirtschaftlichkeit oft überschätzt
Mit einem Batteriespeicher erhöht man den Anteil des selbst verbrauchten Solarstroms erheblich. Dennoch wird die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage in der Regel mit Batteriespeicher schlechter. Gründe hierfür sind die Anschaffungskosten für Batteriespeicher sowie die begrenzte Lebensdauer der Batterien. Verbraucher:innen, die sich dennoch einen Batteriespeicher anschaffen wollen, sollten darauf achten, dass dieser nicht zu groß dimensioniert wird. Die Dimensionierung hängt von der Höhe des Strombedarfs im Haushalt ab.
Photovoltaik-Anlagen zur Aufladung von Elektroautos
Verbraucher:innen, die ein vorhandenes Elektroauto mit eigenem Solarstrom betanken, können ihren Eigenverbrauchsanteil ebenfalls erhöhen. Am besten wird das Elektroauto mithilfe einer intelligenten Ladestation tagsüber direkt aus dem Überschuss der eigenen Photovoltaik-Anlage und nicht aus einem Batteriespeicher geladen, da der Haus-Batteriespeicher für das Laden von Elektroautos eher ungeeignet sind und die Fahrzeugbatterien eine wesentlich höhere Kapazität haben.
Vor der Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage sollte eine unabhängige Beratung stattfinden. Hierfür bietet sich der Eignungs-Check Solar der Energieberatung der Verbraucherzentrale an. Die Eignung des Wohnhauses für Solarenergienutzung wird ermittelt. Außerdem
Lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage für mich? Lassen Sie sich beraten
Wenn auch Sie sich mit dem Gedanken spielen, in Photovoltaik-Energie zu investieren, oder sich generell fragen, welche Heizung für Sie die richtige ist, dann lassen Sie sich von uns beraten. Wir analysieren Ihre aktuelle Situation zu Hause und empfehlen Ihnen unabhängig und produktoffen die für Sie geeignete Heiztechnik. Besuchen Sie unsere Veranstaltungen oder hören Sie sich unsere Podcastfolge zum Thema Photovoltaik-Energie an.
Auch bei allen anderen Fragen rund um das Thema erneuerbare Energien und effiziente Energienutzung helfen wir Ihnen gern weiter.
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