Stecker-Solargeräte

Bei Stecker-Solargeräten, kurz Stecker-PV, wird Sonnenlicht in elektrische Energie umgewandelt. Diese Geräte sind wartungsfrei und sehr langlebig. Stecker-Solar erzeugen Strom, der über eine Steckdose in das Wohnungsnetz eingespeist wird und dort genutzt werden kann. Stecker-Solargeräte geben das gute Gefühl, einen direkten Beitrag zur Energiewende und zur CO2-Vermeidung zu leisten. Sie geben ein Gefühl von etwas mehr Unabhängigkeit vom Stromversorger.

Mithilfe eines Stecker-Solargerätes sind Mieter:innen oder Wohnungseigentümer:innen in der Lage, eigenen Sonnenstrom auf ihrer Terrasse oder dem Balkon zu erzeugen. Das Gerät kann direkt an eine Steckdose des eigenen Wohnungsstromkreises angeschlossen werden. Um eine normgerechte Anwendung zu gewährleisten, wird dafür jedoch eine spezielle Energiesteckdose benötigt, denn die haushaltsüblichen Schutzkontaktsteckdosen sind nicht für den Einsatz von Erzeugungsanlagen mit Steckern zugelassen. Für Hauseigentümer:innen ist es in der Regel attraktiver, das eigene Dach für eine deutlich größere und leistungsfähigere PV-Anlage zu nutzen. Sie ist wirtschaftlicher und entlastet die Umwelt noch mehr.

Funktionsweise von Stecker-Solar

Bei einem Stecker-Solar wird Gleichstrom von einem oder zwei Solarmodulen über einen Modulwechselrichter in 230V-Wechselstrom gewandelt und direkt in das Hausnetz eingeleitet. Der erzeugte Strom wird vorrangig im Hausnetz selbst verwendet und deckt den Grundbedarf eines Haushalts. Sollten Überschüsse an erzeugtem Strom entstehen, fließen diese in das öffentliche Netz ein. Ebenso wird vom öffentlichen Netz automatisch Strom bezogen, wenn der Haushalt mehr Strom verbraucht als das Stecker-Solargerät erzeugt.

Hinweise zum Anschluss und Betrieb eines Stecker-Solargerätes

Falls es beim Anschluss eines steckerfertigen Solargeräts zu Problemen mit dem Netzbetreiber, dem Versorger oder Ihrem Elektriker kommt, hilft oft der Verweis auf die im Mai 2018 veröffentlichte Vornorm DIN VDE V 0100-551-1 (VDE V 0100-551-1).

Stecker-Solargeräte müssen gemäß der Niederspannungsanschlussverordnung bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Ebenfalls ist eine Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber und gegebenenfalls bei der Hausverwaltung erforderlich. Werden Balkonmodule installiert, sollte der Stromzähler über eine Rücklaufsperre verfügen. Dadurch dreht er sich nicht rückwärts, wenn überschüssiger Solarstrom ins Hausnetz fließt. Für den Anschluss eines Stecker-Solargerätes ist es notwendig von einer Elektrofachkraft prüfen zu lassen, ob die Leitung für die Einspeisung ausreichend dimensioniert ist. Um beispielsweise den Stromkreis vor einer Überlastung oder vor Brand zu schützen, muss gegebenenfalls die vorhandene Sicherung gegen eine kleinere Sicherung getauscht werden. Ebenso wird der normativ geforderte Austausch der Haushaltssteckdose gegen eine spezielle Energiesteckdose wie auch die feste Installation des Gerätes durch die Elektrofachkraft durchgeführt.

Solarmodule am Haus zur Stromgewinnung 

Nicht jeder kann sich eine große Solaranlage aufs Dach setzen. Mit Stecker-Solargeräten bieten sich für Mieter:innen und Wohnungseigentümer:innen eine Alternative der Stromerzeugung für den Balkon oder die Terrasse. 

Checkliste der Verbraucherzentrale: Nutzung von Stecker-Solargeräte

  1. Erlaubnis: Für Miet- und Eigentumswohnungen bedarf es der Zustimmung der Vermieter:innen oder der Eigentümergemeinschaft, um Solarmodule an der Brüstung oder Hauswand anbringen zu können.
  2. Kauf: Kaufen Sie nur steckfertige Geräte und achten Sie auf die Einhaltung des Sicherheitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS 0001:2019-10).
  3. Montage: Den besten Ertrag liefern Module, die unverschattet zur Südseite ausgerichtet sind. Optimal ist ein Winkel zum Horizont von 30 bis 40 Grad. Die Geräte müssen sturmfest montiert sein.
  4. Anmeldung und Betrieb: Stecker-Solargeräte sind beim örtlichen Stromnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister) anzumelden. Leider erschweren einzelne Netzbetreiber den Anschluss von Stecker-Solargeräten. Den Betrieb verbieten dürfen sie nicht. Treten Probleme auf, kann eine Beratung der Verbraucherzentrale weiterhelfen

Optimierungspotential bei Solarthermie-Anlagen 

Wie bereits oben erwähnt, ist es gerade jetzt für Verbraucher:innen wichtig, das Optimierungspotential dieser grünen Technologie zu kennen. Bei einer Untersuchung der Energieberatung der Verbraucherzentrale von über 1.800 Solarthermie-Anlagen stellte sich raus, dass rund 65 Prozent der Anlagen keinen Wärmemengenzähler haben. Somit kann ihre Effizienz nicht überprüft werden. Fast zwei Drittel der Anlagenbesitzer:innen haben darüber hinaus keinen Wartungsvertrag abgeschlossen, was dazu beiträgt, dass Störungen oder Totalausfälle der Anlage lange unbemerkt bleiben. 

Stecker-Solargerät – Weitere Informationen erhalten 

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