Holzofen

Das Für und Wider von Holzöfen und Kaminen

Holzfeuer gelten als gemütlich. Daher wundert es auch nicht, dass es laut Umwelt Bundesamt in Deutschland circa 11,3 Millionen Öfen und Kamine gibt. Schätzungen zufolge wird ein Viertel dieser Feuerstätten gar nicht genutzt, viele andere kommen nur sporadisch zum Einsatz. Öfen und Kamine bieten grundsätzlich die Möglichkeit, die Brennstoffkosten für die Zentralheizung zu verringern.

Alte Kaminöfen geben neben wohliger Wärme allerdings auch eine erhebliche Menge Feinstaub ab. Neue Feuerstätten verbrennen effizienter als alte Kaminöfen. Somit sparen sie Brennholz und produzieren weniger Feinstaub. Öfen, die vor 1995 eingebaut wurden, müssen seit 2021 mit Feinstaubfiltern nachgerüstet, komplett ausgetauscht oder außer Betrieb genommen werden. Für ältere Anlagen gilt diese Vorgabe schon länger. Weiterhin können Gemeinden und Kommunen je nach Luftqualität Betriebsverbote für Feuerstätten aussprechen. Bei einer Neuanschaffung sollte auf eine gute Energieeffizienz geachtet werden.

Wie nachhaltig sind Holzheizungen?

Holz galt im Unterschied zu fossilen Brennstoffen bislang als nachwachsender Rohstoff und als Brennstoff mit geringer Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emission. Die Kritik daran, Holzheizungen als nachhaltig einzustufen, wird jedoch lauter. Sie stützt sich auf drei Erkenntnisse:

  • Abgeholzte Bäume binden kein zusätzliches CO2. Blieben die Bäume stehen, würden sie viele weitere Jahrzehnte CO2 binden und damit die Atmosphäre entlasten. Hinzu kommt, dass ein alter Baum im Vergleich zu einem frisch gepflanzten Jung-Baum ein Vielfaches an CO2 Aktuell entlastet der Zuwachs von Wald in Deutschland jährlich die Atmosphäre um rund 50 Millionen Tonnen CO2. Je weniger Bäume gefällt werden, desto mehr kann der Wald zum Klimaziel, bis zum Jahr 2045 in Deutschland CO2-neutral zu werden, beitragen.
  • Die Verwendung von Holz in Möbeln oder Bau-Konstruktionen dient der angestrebten CO2-Neutralität deutlich mehr als das Verfeuern. Dauerhaft verwendetes Holz bindet CO2 langfristig, das Verfeuern hingegen setzt das gebundene CO2 sofort frei.
  • Die Holzentnahme schadet außerdem der Artenvielfalt im Wald, da sie den Anteil des sogenannten Totholzes deutlich reduziert. Viele Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen sind auf Totholz angewiesen. Durch die Holzentnahme fehlt dessen Biomasse in den natürlichen Kreisläufen im Wald und bei der Waldbodenentwicklung.

Mit der hohen Anzahl an Einzelfeuerstätten geht ein erheblicher Brennholzbedarf einher. Nach Angaben des Industrieverbands Haus-, Heiz- und Küchentechnik nutzen deutsche Haushalte im Jahr rund 17 Millionen Festmeter Holz zur Wärmeerzeugung.

Wie lässt sich sparsam und effizient mit Holz heizen?

Durch die richtige Handhabung der Öfen und Kamine können die CO2-Emissionen sowie die Feinstaubbelastung zumindest minimiert werden. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale gibt Hinweise zum sparsamen und effizienten Heizen mit Holz:

  • Jede Feuerstätte muss vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Anderenfalls steigt das Risiko für Brände und Rauchgasvergiftungen deutlich. Ausstehende Prüfungen müssen dringend nachgeholt werden!
  • In den Ofen gehört nach den Immissionsschutzvorgaben ausschließlich gut getrocknetes Stückholz. Zeitungen hingegen gehören ins Altpapier und Joghurtbecher in den Verpackungsmüll („gelber Sack“), alte Fensterrahmen und Spanplatten sollten auf Deponien entsorgt werden.
  • Frisch produzierte Holzscheite müssen an gut belüfteten Orten mindestens ein, besser zwei Jahre trocknen, bevor sie reif für den Ofen sind. Vorher brennen sie schlechter, erzeugen weniger nutzbare Wärme und setzen Schadstoffe bei der Verbrennung frei.
  • Wer einen Ofen nutzen möchte, sollte sich vorab informieren, wie ein Ofen richtig angefeuert wird. Dazu gehören sorgfältig geschichtetes Holz, kleine Scheit-Querschnitte für schnelles Anbrennen, Anzünden von oben mit wachsgetränkter Holzwolle, möglichst ungestörter Abbrand, kein Nachlegen von Scheiten. Die Zufuhr an Verbrennungsluft ist ebenfalls wichtig und das rechtzeitige Reduzieren des Abgasquerschnitts hält mehr Wärme im Haus.

Für neue Öfen sollte zudem das Umweltlabel „Blauer Engel“ bevorzugt werden, da diese Modelle effizienter und emissionsärmer sind.

Weitere Informationen

Im Einzelfall hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale die richtigen Entscheidungen beim Einsatz von Holz zu treffen. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

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