Gesundes Raumklima

Schaffen Sie Ihre eigene Wohlfühl-Atmosphäre

Wie wir heizen und lüften, ist für unser Wohlbefinden von großer Bedeutung. Denn Temperatur und Luftfeuchtigkeit entscheiden maßgeblich darüber, wie wohl wir uns in geschlossenen Räumen fühlen. Durch bewusstes Heizen und Lüften können Sie auch Schimmelpilze und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken wirksam vermeiden. Und nicht zuletzt können Sie den Energieverbrauch und die Betriebskosten merklich senken.

Heizen Sie bewusst

Wählen Sie für jeden Raum die richtige Temperatur: Für ein gemütliches Raumklima im Wohnzimmer und in der Küche reichen 19 bis 21 °C aus. Im Bad sollte es mit 21 bis 23 °C etwas wärmer sein, während im Schlafzimmer 18 °C für einen angenehmen Schlaf sorgen. Nachts und tagsüber, wenn niemand zu Hause ist, können Sie die Temperatur insgesamt senken. Auch in wenig genutzten Räumen sollte die Temperatur aber nicht unter 14 bis 16 °C sinken, da sonst Feuchtigkeit kondensiert. Drehen Sie die Heizkörper bei geöffnetem Fenster immer komplett ab. Wenn Sie das Thermostatventil auf Nullstellung oder * drehen, heizt sich der Heizkörper während des Lüftens nicht auf und Sie heizen nicht direkt nach draußen.

Decken Sie Heizkörper nicht durch Verkleidungen, Möbel oder Vorhänge ab. Nur so ist die Leistung des Heizkörpers voll nutzbar und das Thermostatventil kann optimal funktionieren.

Übrigens: Für die vom Menschen wahrgenommene Raumtemperatur ist nicht nur die Lufttemperatur entscheidend, sondern auch die Temperatur der umschließenden Wandoberfläche. Je kälter die Wandoberfläche ist, desto wärmer muss die Luft sein, um ein gemütliches Wohnklima herzustellen. Da an gut gedämmten Wänden die innere Oberflächentemperatur höher ist, werden in gedämmten Häusern auch vergleichsweise niedrige Temperaturen als angenehm empfunden.

Die Faustregel: Senken Sie Ihre Raumtemperatur um 1 °C, reduzieren sich Ihre Heizkosten um rund 6 Prozent. Konkret bedeutet das: Verringern Sie die Raumtemperatur von 24 °C auf 20 °C, sparen Sie zwischen 20 und 25 Prozent der Heizkosten!

Lüften Sie effektiv

In einem Vierpersonenhaushalt werden pro Tag rund zehn Liter Wasserdampf abgegeben, der sich gleichmäßig in der Luft verteilt. Warme Luft kann viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Deswegen kondensiert die Feuchte z.B. an kalten Wasserflaschen, an denen sich die Luft abkühlt. Leider erhöht sich die Feuchte auch an kalten Bauteilen im Wohnbereich, z. B. in kühlen Zimmerecken oder an Fensterstürzen. Die Schimmelgefahr nimmt dort zu. Lüften Sie, damit die Feuchtigkeit aus den Räumen abtransportiert wird. Am besten überprüfen Sie den Lüftungsvorgang mit Hilfe eines Thermo-Hygrometers (Thermometer und Luftfeuchtigkeitsmessgerät): Die relative Luftfeuchtigkeit sollte 60 Prozent nur kurzzeitig übersteigen. Am besten lüften Sie mindestens zwei bis viermal täglich, je nachdem, wie oft Sie sich in den Räumen aufhalten. Damit sorgen Sie für eine optimale Luftfeuchtigkeit.

Wände „atmen“ nicht! Eine verputzte Wand ist luft- und winddicht. Ist sie das nicht, liegt ein Baumangel vor. Der notwendige Luftaustausch findet gezielt und kontrolliert über die Fenster oder eine Lüftungsanlage statt.

Ihr Schlafzimmer sollten Sie nach dem Aufstehen gut durchlüften. Das vertreibt die Feuchtigkeit, die sich über Nacht in der Luft, in den Möbeln und im Putz angereichert hat. Auch unmittelbar im Anschluss an das Duschen, Baden, Kochen oder Fußbodenwischen sollten Sie stoßlüften. Während der Heizperiode gilt: Falsches Lüften wirkt sich stark auf den Energieverbrauch und damit auf die Betriebskosten aus. Kurzes Querlüften bei weit geöffneten gegenüberliegenden Fenstern und Innentüren ist die effektivste Methode zum Luftaustausch. Ersatzweise bewirken auch gekippte Fenster einen gewissen Luftaustausch. Allerdings sollten Sie die Fenster beim Kipp- genau wie beim Stoßlüften nach einer Weile wieder schließen.

Wenn Sie nachts gerne kühl schlafen, sollten Sie mit Hilfe eines Feststellers die Kippstellung des Fensters auf ein Minimum reduzieren und den Heizkörper abstellen. Um ein Auskühlen der Wohnung zu verhindern, schließen Sie in der Nacht bitte die Türen zu anderen Zimmern. Und denken Sie tagsüber unbedingt daran, das Fenster wieder zu schließen, sonst heizen Sie zum Fenster hinaus.

Bekämpfen Sie Schimmel, bevor er entsteht

Schimmelpilz in der Wohnung ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, da manche Menschen allergisch auf Schimmelpilzbestandteile, z. B. die Sporen, reagieren.

Schimmelpilze brauchen vor allem Feuchtigkeit, um sich zu vermehren. Die erhalten sie in Wohnräumen häufig aus der Luft: Wenn die relative Luftfeuchtigkeit über längere Zeit mehr als 60 Prozent beträgt, schlägt sich Feuchtigkeit an kalten Stellen im Haus nieder.

Besonders gefährdet sind dafür Gebäudeteile mit unzureichender Wärmedämmung, denn bei niedrigen Außentemperaturen kühlen die Flächen stärker ab. Auch sogenannte „Wärmebrücken“, wie etwa Fensterlaibungen, Rollladenkästen oder auch Zimmer an Gebäudeaußenecken sind wegen ihrer spezifischen Konstruktion gefährdet.

Meist erkennen wir die zu hohe Feuchtigkeit an diesen Orten erst, wenn es bereits zu spät ist und der Schimmel schon da ist. Konsequentes Lüften hilft aber, das Risiko zu verringern.

Natürlich kann die Feuchtigkeit auch auf andere Ursachen zurückgehen: Aus Neubauten etwa müssen Sie die Baufeuchtigkeit vor allem im ersten Jahr durch verstärktes Heizen und Lüften hinaustransportieren.

Des Weiteren kann Feuchtigkeit auf verschiedene Weise von außen ins Gebäude eindringen: So können anstehendes Grund- oder Niederschlagswasser oder schadhafte Rohrleitungen Bauteile durchfeuchten.

Zudem kann über Schäden im Dach oder in der Außenwand wie auch über defekte Bauteilanschlüsse Wasser in die Konstruktion gelangen. In diesen Fällen nützt Lüften nichts – ziehen Sie bitte einen Fachmann zu Rate.

Die wirksamsten Maßnahmen gegen Schimmel auf einen Blick

Heizen und Lüften

Lüften Sie Ihre Räume regelmäßig und heizen Sie angemessen. Zur Kontrolle Ihres Lüftungsverhaltens messen Sie die aktuelle Raumluftfeuchte mit einem Thermo-Hygrometer. Heizen Sie außerdem kühle Räume nicht mit der Luft aus wärmeren Räumen. Dabei gelangt meist mehr Feuchtigkeit als Wärme in den kühlen Raum. So steigen relative Luftfeuchte und das Schimmelrisiko. Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen sollten Sie deshalb stets geschlossen halten.

Einrichten

Rücken Sie vor allem in schlecht gedämmten Gebäuden größere Möbel möglichst zehn Zentimeter von Außenwänden und Außenwandecken weg oder stellen Sie sie besser an die Innenwände. Die Wandoberfläche hinter zu dicht an der Außenwand stehenden Möbelstücken erwärmt sich weniger durch die Raumluft und kühlt ab. Als Folge kondensiert die Feuchtigkeit und die Gefahr steigt, dass sich Schimmel bildet.

Dämmen

Eine gute Wärmedämmung reduziert nicht nur die Gefahr, dass sich Feuchtigkeit an kalten Bauteilen niederschlägt, sondern spart auch deutlich Heizenergie und erhöht den Wohnkomfort.

Schimmel richtig entfernen

Ist der Schimmel erst einmal da, gilt: Beseitigen Sie den Schimmel und die befallenen Materialien so schnell wie möglich, sonst drohen Gesundheitsschäden. Handelt es sich um kleinflächigen Befall, können Sie die Schimmelpilzsanierung selbst vornehmen. Ist der Befall größer, sollten Sie auf jeden Fall einen Fachmann zu Rate ziehen. Das Gleiche gilt, wenn Sie allergisch auf Schimmelpilz reagieren oder an einer chronischen Krankheit leiden. In jedem Fall müssen Sie die vom Schimmelpilz befallenen Materialien vollständig entfernen. Wenn Sie den Pilz bloß abtöten, ist es unter zwei Aspekten gefährlich: Zum einen sind die chemischen Substanzen oft giftig und zum anderen reicht die chemische Bekämpfung nicht aus, da die im Bauteil verbliebenen Stoffwechselprodukte allergische Reaktionen auslösen können.

Wichtig: Solange die Ursache der Feuchtigkeit nicht abgestellt ist, wird der Schimmel immer wiederkommen. Führen Sie deshalb sämtliche Maßnahmen besonders gründlich durch.