Klimaneutralität

Klimaneutralität bedeutet, dass die Menge an Kohlenstoff, die in die Atmosphäre abgegeben wird, durch natürliche Senken wieder vollkommen aufgenommen werden kann. Es besteht somit ein Gleichgewicht zwischen dem Ausstoß und der Aufnahme des Kohlenstoffs. Die Konzentration in der Atmosphäre bleibt dadurch konstant. Die natürlichen Kohlenstoffsenken sind Wälder, Ozeane und humusreiche Böden, zum Beispiel Moore. Sie sorgen dafür, dass der produzierte Kohlenstoff aus der Luft aufgenommen und gebunden wird.

Dieses Gleichgewicht ist allerdings zerstört, da sich der Ausstoß an Kohlenstoff durch Energieerzeugung, Industrie, Landwirtschaft, Verkehr und Gebäudewirtschaft immens erhöht und die Kapazitäten der Kohlenstoffsenken durch Rodung der Wälder, Erschließung der fossilen Kohlenstoffvorkommen, den Bergbau sowie der Bewirtschaftung humusreicher Böden immer weiter reduziert hat. Dies führt zu einem kontinuierlichen Anstieg des Kohlenstoffs in der Atmosphäre und der damit verbundenen Erderwärmung.

Die Klimaneutralität und das Pariser Klimaabkommen

Seit dem Abschluss des Pariser Klimaabkommens hat die Klimaneutralität an Bedeutung gewonnen. Am 12. Dezember 2015 wurde nach über mehrere Jahre andauernden Verhandlungen ein Abkommen beschlossen, das alle Nationen dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius, idealerweise aber 1,5 Grad, zu begrenzen. Dazu soll der CO2-Ausstoß bis 2050 weltweit im vollkommenen Gleichgewicht mit der natürlichen Kohlenstoffaufnahme durch die Kohlenstoffsenken stehen. Damit wäre die Klimaneutralität erreicht.

Klimaneutralität im Alltag 

Um die in Paris vereinbarte Klimaneutralität zu erreichen, müssen Organisationen und Unternehmen, Städte und Regionen sowie alle Bürgerinnen und Bürger zusammenarbeiten und ihre CO2-Emissionen reduzieren. Der eigene CO2-Fußabdruck zeigt, wieviel CO2-Emission Sie im Alltag verursachen. Er schlüsselt den Verbrauch nach den Bereichen Energie (Strom und Heizung), Mobilität, Ernährung und Konsum auf und hilft, Einsparpotenziale zu finden. Ein sehr großer Bereich, um CO2-Emission zu sparen ist der Bereich Energie: So können Sie zum Beispiel während der Heizperiode die Raumtemperatur in Ihrem Zuhause etwas reduzieren. Jedes Grad weniger spart etwa sechs Prozent Heizenergie. Eine weitere Möglichkeit bietet sich, wenn Sie Türen und Fenster richtig abdichten, so dass die Zugluft gestoppt wird. Auch der Austausch alter Leuchtmittel durch LEDs senkt den Energieverbrauch und damit den CO2-Ausstoß. Mit einer energetischen Sanierung Ihres Hauses oder dem Austausch Ihrer alten Heizung gegen ein effizienteres Model, das erneuerbare Energien nutzt, verkleinern Sie Ihren CO2-Fußabdruck enorm.

Wenn Sie häufiger auf das eigene Auto verzichten und stattdessen das Fahrrad oder den öffentlichen Personennahverkehr wählen, sparen Sie CO2 im Bereich Mobilität ein. Möchten Sie CO2 bei Ihrer Ernährung reduzieren, legen Sie den Fokus auf regionale und saisonale Produkte. Auch die Abfallvermeidung spielt eine große Rolle bei der CO2-Einsparung. Durch bewusstes Einkaufen, Reparieren und Wiederverwerten lässt sich der CO2-Verbrauch auch im alltäglichen Konsum reduzieren. Gerade hier begegnen uns immer häufiger klimaneutrale Produkte und Dienstleistungen. So liefert zum Beispiel erste Paketzusteller in Deutschland ohne zusätzlichen Aufpreis zu 100 % klimaneutral aus und haben es sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß aller logistischen Prozesse auf null zu reduzieren. Bei der täglichen Nutzung klimaneutraler Produkte wie beispielsweise Einwegbechern reicht es allerdings nicht aus, sich auf die Kennzeichnung „klimaneutral“ zu verlassen. So kann ein Becher auch klimaneutral sein, wenn die Herstellung, Lagerung und der Transport CO2 verursachen, der Hersteller dafür aber Geld an eine Organisation bezahlt. Diese investiert das erhaltene Geld in Klimaschutzprojekte und stellt dem Unternehmen dafür ein Klimaschutzzertifikat aus, das ihn dazu berechtigt, den Becher als klimaneutral zu deklarieren. Dies nennt sich Kompensation. Eine weitere Möglichkeit der Unternehmen, Produkte klimaneutral herzustellen ist es, die eigenen Prozesse so anzupassen, dass der CO2-Ausstoß reduziert wird. Diese Variante ist aufwendiger und teurer, allerdings werden dadurch die Emissionen umgehend verringert, was aufgrund des stetig steigenden Klimas dringend notwendig ist. Auch die Einführung der CO2-Steuer ist eine Maßnahme, den Kohlenstoff-Ausstoß zu verringern.

Weitere Informationen: Unsere Veranstaltungen

Möchten Sie auch in Ihrem Alltag zur Klimaneutralität beitragen, haben jedoch noch einige Fragen oder benötigen weitere Informationen über das Thema? Kein Problem – Schauen Sie sich jetzt unsere zahlreichen Veranstaltungen an!