EU-Energielabel

Neues EU-Energielabel – Gut für Geldbeutel und Umwelt

Ab dem 1. März 2021 wird das neue EU-Energielabel für die Haushaltsgeräteklassen Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Kühlgeräte, Monitore und TV-Geräte eingeführt. Leuchtmittel sollen im September 2021 folgen, Klimageräte, Backöfen und Warmwasserbereiter 2024. Das neue Label ist aussagekräftiger und soll Verbraucher:innen bei ihren Kaufentscheidungen besser unterstützen. Die ausgewiesenen Energieverbräuche sollen sich näher am Nutzerverhalten orientieren, zugleich wurden die Zusatzinformationen verbessert und erweitert. 

  • Vzbv begrüßt einheitliche Kennzeichnung für alle Geräteklassen
  • Positiv ist, dass die ausgewiesenen Verbrauchsangaben näher an den Alltagswerten liegen sollen
  • Vzbv kritisiert, dass die Einführung der neuen Energielabel zunächst nur für sechs Geräteklassen erfolgt.

Das neue EU-Energielabel ist ein echter Fortschritt. Es beendet das bisherige Kennzeichnungs-Wirrwarr und hilft Verbraucher:innen, Strom zu sparen und gleichzeitig die Umwelt zu entlasten. Mit der schrittweisen Rückkehr zur einheitlichen Kennzeichnung aller Geräteklassen von A bis G und der neuen Einordnung der Energieeffizienz werden langjährige Forderungen des vzbv endlich umgesetzt. 

Die wichtigsten Änderungen aus Verbrauchersicht 

Wichtigste Neuerung ist die Rückkehr zur einheitlichen Kennzeichnung aller Geräteklassen von A bis G. Die irritierenden Bezeichnungen A+, A++ und A+++ werden dadurch abgeschafft. Zusammen mit der Neueinstufung der Geräte werden Effizienzunterschiede für die Verbraucher:innen künftig transparenter dargestellt. Einen Mehrwert für Verbraucher:innen bieten die neu berechneten Kennzahlen für den Energie- und Wasserverbrauch, die das Nutzerverhalten besser widerspiegeln. Vom Ansatz lobenswert ist die Entscheidung, die oberste Effizienz-Klasse A vorerst freizulassen, um Hersteller:innen Anreize zu geben, noch effizientere Produkte zu entwickeln. 

Mithilfe einer App können über den QR-Code verschiedene Geräte auf Basis der Effizienzklassen miteinander verglichen werden. Da es sich prinzipiell um größen- bzw. kapazitätsspezifische Effizienzklassen handelt, wäre eine Angabe von zu erwartenden jährlichen Betriebskosten wünschenswert. Diese Information ist für Verbraucher:innen von großem Interesse, allerdings liefert auch das neue EU-Energielabel hierzu keine konkreten Informationen.

Das Label im Verbraucheralltag 

Das neue Label ist nicht mit dem alten vergleichbar: So kann ein Gerät mit altem A+++-Label nun der Energieeffizienz Klasse D entsprechen. Auch die ausgewiesenen Verbräuche fallen durch die neue Berechnungsmethode teilweise höher aus als auf der vorausgegangenen Kennzeichnung. Die Leistung der Geräte wird sich dennoch tendenziell verbessern.

Das neue EU-Energielabel erklärt am Beispiel von Kühlschränken 

Seit März 2021 sind viele Haushaltsgeräte mit einem neuen Energielabel versehen. Die meisten Geräte bekommen eine neue Effizienzklasse und werden nicht selten mit einem höheren Jahresenergieverbrauch gekennzeichnet. Kein Wunder also, dass Verbraucher:innen mitunter irritiert sind. Am Beispiel von Kühlgeräten erklären wir Ihnen, was sich verändert hat.
Die zurzeit besten Kühlschränke sind mit Klasse C gekennzeichnet, statt wie bisher mit A+++. Das neue Label stellt höhere Anforderungen an die Sparsamkeit von Geräten. Daher schneiden Geräte im Vergleich zur alten Kennzeichnung schlechter ab. Auch der Verbrauchskennwert auf dem Label ist meistens höher als bisher, obwohl kein Kühlschrank mehr Strom verbraucht als zuvor. Die neuen Verbrauchskennwerte basieren auf einer anderen Berechnung des Jahresenergieverbrauchs. Auch die Werte, die zu dieser Berechnung nötig sind, werden mit einer neuen Messmethode ermittelt. Ziel ist es, den Alltagsverbrauch der Geräte realistischer widerzuspiegeln. Bei Kühlschränken wird der zusätzliche Kältebedarf durch die Zufuhr warmer Lebensmittel besser berücksichtigt sowie der zusätzliche Energiebedarf, der notwendig ist, um Kondenswasser zu verhindern. Weiterhin wird nun der Energieverbrauch mit zwei statt wie bisher mit nur einer Umgebungstemperatur gemessen. Das verhindert eine künstliche Optimierung auf eine feste Temperatur, die es in der Realität nicht gibt.

Sind die neuen Effizienzlabel besser als die alten? 

Die ausgewiesenen Effizienzklassen sind bei Kühl- und Gefriergeräten in der Regel nun höher als beim bisherigen Label. Die neuen Verbrauchskennwerte bilden die Nutzungsbedingungen im Haushalt besser ab, als die alten.
Durch die höheren Anforderungen an die neue Energieeffizienz entfällt die Ballung der Modelle in den Bestklassen. Mit dem neuen EU-Energielabel sind Unterschiede für den Verbrauch nun leichter erkennbar.


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