Heizungstausch

Der Heizungstausch ist der Austausch einer vorhandenen Heizung durch ein neues Modell. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt vor, dass Heizungen, die durch flüssigen oder gasförmigen Brennstoff beheizt werden, nach 30 Jahren ausgetauscht werden müssen (§ 10 EnEV). Ziel ist es, klimaschädliche CO2-Emissionen zu reduzieren.

Die Austausch-Pflicht gilt für Heizungen mit Konstanttemperatur-Kessel bei einer Nennleistung zwischen 4 und 400 kW. Dagegen sind Brennwert- und Niedrigtemperaturkessel vom verpflichtenden Heizungstausch ausgeschlossen. Von der Verpflichtung ausgenommen sind auch Anlagen, die zur ausschließlichen Warmwasserbereitung eingesetzt werden, sowie Besitzer:innen von Ein- oder Zweifamilienhäusern, die ihr Haus seit dem 1. Februar 2002 selbst bewohnen, sofern das Gebäude nicht mehr als zwei Wohnungen aufweist. Die Pflicht des Heizungstauschs richtet sich somit primär an vermietete Gebäude.

Vorteile des Heizungstauschs

Der Heizungstausch bietet nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern auch für die Bewohner:innen und das Haushaltsbudget. Moderne Heiztechnik ist in der Lage, die Heizkosten von Haushalten um bis zu 30 % zu senken, denn neue Heizungen arbeiten bei richtiger Einstellung effizienter. Der Brennstoffbedarf eines Haushalts wie auch die Wartungs- und Reparaturkosten sinken, während sich die Räumlichkeiten gleichmäßig erwärmen und der Wert der Immobilie durch die moderne Heizungsanlage steigt.

Ein weiterer Vorteil beim Heizungstausch besteht in der Verringerung von Schadstoffemissionen. Der CO2-Ausstoß ist bei modernen Heizungsanlagen im Gegensatz zu Altheizungen deutlich geringer. Die Einsparungen variieren dabei sehr stark: Wird ein alter Öl-Niedrigtemperaturkessel auf eine Pelletheizung umgestellt, können die Einsparungen bis zu 90 Prozent betragen, tauscht man eine alte Gas Brennwerttherme gegen eine neue, beträgt die Einsparung im Schnitt nur etwa zehn Prozent.  Wird zudem eine neue Heizungspumpe integriert, können Haushalte ebenfalls Strom sparen. Ein Heizungstausch führt somit zu einer höheren Energieeffizienz und trägt gleichzeitig zum Umweltschutz bei.

Fördermittel zur Durchführung des Heizungstauschs

Der Heizungstausch ist mit höheren Investitionen verbunden. Um jedoch einen Anreiz zu bieten, eine ineffektive Altheizung durch ein neues Modell zu ersetzen, bekommen Hausbesitzer:innen staatliche Fördermittel angeboten.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet Zuschüsse pro Wohneinheit von bis zu 45 Prozent an. Hier gilt aber zu beachten, dass nur moderne Anlagen, die erneuerbare Energie nutzen, bezuschusst werden. Beim Austausch von Ölheizungen erhalten Hausbesitzer:innen die lukrativsten Förderbedingungen. Eine weitere Möglichkeit ist Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kfw). Sie bietet Hausbesitzer:innen einen Kredit bis zu 50.000 Euro mit günstigem Zinssatz und gegebenenfalls einen Tilgungszuschuss.
Alternativ können 20 Prozent der Kosten der Heizungserneuerung über drei Jahre verteilt von der Steuerlast abgezogen werden.

Die passende Heizung finden

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet ab Januar 2021 bundesweit eine Beratung zum Heizungstausch. Passend zu den Interessen der Ratsuchenden werden geeignete Heiztechniken ermittelt. Der Austausch einer veralteten Heizungsanlage und Umstieg auf erneuerbare Energien beschäftigt aktuell viele Verbraucher:innen. Sie interessieren sich beispielsweise für Wärmepumpen, das Heizen mit Holz und Solarthermie. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet diesen Ratsuchenden eine Hilfestellung bei der Entscheidungsfindung.

Die Beratung gliedert sich in drei Schritte:

  1. Ein / Eine Energieberater:in kommt zum Ratsuchenden nach Hause und nimmt die vorhandene Heiztechnik in Augenschein. Im Gespräch werden die vorliegenden technischen Randbedingungen und die Präferenzen der Eigentümer:innen in Bezug auf Heiztechniken geklärt.
  2. Es wird ermittelt, welche Energieanschlüsse und Möglichkeiten zur Brennstofflagerung auf dem Grundstück vorhanden sind. Auf dieser Grundlage wird geprüft, welche neue Heiztechnik realisierbar wäre.
  3. Am Ende werden alle infrage kommenden Heiztechniken miteinander verglichen und bewertet. Hierbei werden folgende Kriterien berücksichtigt: CO2-Emissionen, Investitionskosten, Förderung und Betriebskosten. Als Ergebnis erhalten Verbraucher:innen eine grafische Darstellung der drei am besten geeigneten Heiztechniken und eine Gesamtübersicht mit allen geprüften Techniken.


Die durchschnittliche Lebensdauer eines Heizkessels beträgt etwa 20 Jahre. Wer eine Heizung hat, die älter als 15 Jahre ist, sollte daher auf einen Ausfall vorbereitet sein und sich rechtzeitig beraten lassen. Es bleibt sonst kein zeitlicher Spielraum für die Auswahl einer geeigneten Heiztechnik und die alte Technik wird oft nur ersetzt, ohne einen Technikwechsel vorzunehmen. Informieren Sie sich jetzt über unseren
Eignungs-Check für Heizungen

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