Wärmepumpe mit Photovoltaik: Wie sinnvoll ist das?

Haushalte können unabhängiger vom Stromversorger werden und gleichzeitig zum Klimaschutz beitragen, indem sie Wärmepumpen mit Photovoltaik nutzen. Die Werbung verspricht sogar Autarkie mit Wärmepumpe, Photovoltaikanlage (PV-Anlage) und Batteriespeicher. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale klärt auf, was möglich ist. In Einfamilienhäusern kann eine Photovoltaikanlage ohne Batteriespeicher etwa 20 bis 30 Prozent des Jahresstrombedarfs für Haushalts- und Wärmepumpenstrom erzeugen. Mit einem Batteriespeicher kann die Eigenversorgung auf 40 Prozent erhöht werden. Um diese Investitionen auch wirtschaftlich interessant zu machen, müssen die Komponenten in der passenden Größe gewählt werden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Unabhängigkeit und Klimaschutz: Durch die Kombination von Wärmepumpen mit Photovoltaikanlagen können Haushalte unabhängiger von Stromanbietern werden und gleichzeitig die Umwelt schützen.

 

  • Wirtschaftlichkeit und Eigenverbrauch: Je mehr vom eigenen Solarstrom genutzt wird, desto wirtschaftlicher ist eine Photovoltaikanlage. Wärmepumpen, die mit Solarstrom betrieben werden, erhöhen den Eigenverbrauch. Batteriespeicher können diesen Effekt noch verstärken.

 

  • Kosten und Einsparpotenziale: Die Investition in Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen kann zwischen 25.000 und 50.000 Euro betragen. Förderprogramme helfen, diese Kosten zu reduzieren. Gut geplant können Haushalte langfristig Energiekosten sparen und sind weniger von steigenden Strompreisen betroffen.
  • Autarkie und Dämmstandard: Ganz ohne Netzstrom auszukommen, ist wegen fehlender Langzeitspeicher schwierig. Gebäude mit guter Dämmung und niedrigem Heizbedarf können aber einen hohen Grad an Unabhängigkeit erreichen.

 

  • Effiziente Nutzung: Energiemanagement-Systeme passen den Stromverbrauch an die Erzeugung an. Kluge Nutzung von Stromüberschüssen steigert die Effizienz. Die richtige Größe der Systeme ist wichtig für Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit.

Springen Sie mit einem Klick zum gewünschten Thema:

1. Lohnt sich eine Wärmepumpe mit Photovoltaik?

2. Kosten für eine Wärmepumpe mit Photovoltaik

3. Wie autark sind Verbraucher bei Nutzung einer Erdwärmepumpe mit Solarthermie?

4. Tipps für den optimalen Betrieb einer Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik

5. Ist die vollständige Autarkie mit Photovoltaik und Wärmepumpe möglich?

6. Umfassende Beratung zu Wärmepumpen mit Photovoltaik und Fördermitteln


Lohnt sich eine Wärmepumpe mit Photovoltaik?

Gut für die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage ist neben einem niedrigen Anschaffungspreis, auch ein möglichst hoher Anteil des Solarstroms, den der Haushalt selbst verbraucht. Wird zusätzlich eine Wärmepumpe mit Solarstrom betrieben, steigt der Eigenverbrauchsanteil und damit die Wirtschaftlichkeit. Da die Sonne nur tagsüber scheint, während Strom auch nachts verbraucht wird, kann der Eigenverbrauchsanteil mit einem Batteriespeicher erhöht werden. Dass PV-Anlagen im Sommer den meisten Strom produzieren, während der Wärmebedarf im Winter am höchsten ist, kann auch ein Batteriespeicher nicht lösen. Er ist dafür geeignet, Solarstrom vom Tag für den Bedarf am Abend und in der Nacht zu speichern, nicht aber über mehrere Tage oder Wochen. Der Batteriespeicher wird also nur in den Nächten einen nennenswerten Anteil Strom für die Wärmepumpe liefern, vor denen tagsüber die Sonne geschienen hat.

Kosten für eine Wärmepumpe mit Photovoltaik

Die Investition in eine Wärmepumpe kombiniert mit einer Photovoltaikanlage ist vergleichsweise hoch. Sie variieren je nach Größe und Leistungsfähigkeit der Anlagen sowie den spezifischen Gegebenheiten des Gebäudes. Zudem unterliegen die Kosten einer hohen Dynamik, da sie je nach Anbieter unterschiedlich hoch ausfallen und sich im zeitlichen Verlauf schnell ändern können. Eine aktuelle Übersicht über die Preisentwicklung finden Sie auf Heiztechnikpreise. Ein Beispiel zeigt, wie sich die Kosten zusammensetzen und welche finanziellen Vorteile sich ergeben können.

Eine typische Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus mit einer Leistung von etwa 5 bis 10 kWp (Kilowatt Peak) kostet zwischen 9.000 und 20.000 Euro¹. Diese Kosten umfassen sowohl die Module als auch die notwendige Installationstechnik. Eine Wärmepumpe, die für den Heizbedarf eines durchschnittlichen Einfamilienhauses ausgelegt ist, bewegt sich preislich zwischen 15.000 und 40.000 Euro². Hinzu kommen eventuell Kosten für einen Batteriespeicher, die je nach Kapazität zwischen 5.000 und 10.000 Euro liegen können. Größere Speicher können bis zu 20.000 Euro kosten.

Zusammengefasst ergibt sich für ein solches System eine Investition von etwa 25.000 bis 50.000 Euro. Wichtig ist, dass es zahlreiche Fördermöglichkeiten gibt, die diese Anschaffungskosten erheblich senken können. Förderprogramme von Bund und Ländern unterstützen Verbraucher bei der Umstellung auf erneuerbare Energien und energieeffiziente Technologien.

Langfristig amortisieren sich die Investitionen durch die Einsparung bei den Energiekosten. Eigenproduzierter Solarstrom ersetzt Teile des Netzstroms und senkt damit die monatlichen Strom- und Heizkosten. Zudem profitieren Haushalte von einer größeren Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen. Über die Lebensdauer der Anlagen kann sich die Investition mehrfach auszahlen.

Wie autark sind Verbraucher bei Nutzung einer Erdwärmepumpe mit Solarthermie?

Auch wenn der Eigenverbrauchsanteil des Solarstroms mit der Wärmepumpe zunimmt, wird der Autarkiegrad, also der Anteil des Solarstroms am Stromverbrauch, wahrscheinlich kleiner. Grund dafür ist das niedrige Solarstromangebot im Winter, also jener Jahreszeit, in der die Wärmepumpe am meisten läuft. Der Autarkiegrad ist umso höher, je weniger Strom die Wärmepumpe verbraucht. Haushalte mit niedrigem Heizwärmebedarf sind, wenn sie mit Wärmepumpe heizen, mit Solarstrom autarker. Günstig für die Autarkie ist also eine gute Wärmedämmung der Gebäudehülle.
Eigenverbrauchsanteil-Autarkiegrad

Tipps für den optimalen Betrieb einer Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik

Der Anteil des eigenverbrauchten Solarstroms sowie die Rentabilität der PV-Anlage hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Heizwärmebedarf senken: Je weniger Energie für das Heizen verbraucht wird, desto höher ist der Anteil, den die PV-Anlage abdecken kann. Eine energetische Sanierung kann dazu beitragen, den Heizenergieverbrauch deutlich zu senken und die Abhängigkeit vom Netzstrom zu verringern.
  • Gute Abstimmung: Energiemanagement-Systems ermöglichen es, den Stromverbrauch an die Stromerzeugung anzupassen. Stromverbraucher werden priorisiert, sodass der Solarstrom erst dann an die Wärmepumpe oder den Batteriespeicher geliefert wird, wenn der Strombedarf im Haushalt gedeckt ist.
  • Kluge Strategien: Mittels SG-Ready-Schnittstelle können die Temperaturen des Warmwasserspeichers oder eines Pufferspeichers angehoben werden, sobald ein Überschuss an PV-Strom vorhanden ist. Der Überschussstrom muss dann nicht ins Netz eingespeist werden und kann so im Haushalt genutzt werden.

Ist die vollständige Autarkie mit Photovoltaik und Wärmepumpe möglich?

Die höchsten Autarkiegrade werden von Gebäuden mit hohem Dämmstandard erreicht. Entscheidend ist der Heizwärmebedarf. Je geringer er ist, desto unabhängiger werden die Haushalte mit Wärmepumpe vom Netzstrom.

Auch bei optimalen Rahmenbedingungen kann ein Haus nicht ausschließlich mit Solarstrom versorgt werden. Dazu fehlt es an saisonalen Speichern. In einem Gebäude mit sehr geringem Stromverbrauch und sehr guter Dämmung können mehr als 60 Prozent des Strombedarfs selbst erzeugt werden. Bei ungenügender oder fehlender Wärmedämmung fällt der Autarkiegrad erheblich niedriger aus. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sollte der Eigenverbrauchsanteil möglichst nicht unter 30 Prozent der durch die PV-Anlage erzeugten Menge liegen.

Wichtig ist, dass der Batteriespeicher richtig dimensioniert und nicht zu groß ausgelegt wird. Ein zu großer Speicher beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit und lässt die Batterie schneller altern. Das verschwendet Ressourcen. Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten empfiehlt die Energieberatung der Verbraucherzentrale, Speicher so zu wählen, dass sie den Strombedarf einer Nacht abdecken können.

Umfassende Beratung zu Wärmepumpen mit Photovoltaik und Fördermitteln

Bei Fragen zur richtigen Dimensionierung von Wärmepumpen, PV-Anlagen oder Energiespeichern und Fördermitteln hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem Angebot weiter. Unsere Fachleute informieren anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400 und in unseren Vorträgen. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

¹Quelle: Was kostet eine Photovoltaikanlage? | Verbraucherzentrale.de
²Quelle: Wärmepumpe-Kosten und Förderung: Wann lohnt sie sich? | ADAC

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