Nachhaltige Heizlösung: Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern
In Deutschland ist der Gebäudesektor für rund 40 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Damit dieser deutlicher als bisher sinkt, spielen Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern eine größer werdende Rolle und sind eine Schlüsseltechnologie für die Wärmewende. Wurden sie bisher hauptsächlich in Ein- und Zweifamilienhäusern eingebaut, bieten sie auch in Mehrfamilienhäusern eine größer werdende Option.
Das Wichtigste in Kürze:
- Wärmepumpen reduzieren CO2-Emissionen, senken Heizkosten und bieten langfristige Einsparungen bei geringen Betriebskosten.
- Die Installation erfordert eine präzise Planung aufgrund unterschiedlicher Heizbedarfe und möglicher baulicher Anpassungen.
- Verschiedene Konzepte wie zentralisierte, kombinierte oder dezentrale Wärmepumpensysteme bieten Lösungen für unterschiedliche Bedürfnisse
- Die Investitionskosten für Wärmepumpen liegen zwischen 27.000 und 50.000 Euro, mit Förderungen von bis zu 30 % der Kosten.
- Staatliche Programme wie die KfW und BAFA bieten Zuschüsse für die Installation von Wärmepumpen, die vor der Maßnahme beantragt werden müssen.
- Eine gute Dämmung und Anpassungen an das Heizsystem sind entscheidend für die Effizienz der Wärmepumpe, insbesondere bei älteren Gebäuden.
- In Altbauten können Wärmepumpen durch hybride Lösungen mit bestehenden Heizsystemen effizient integriert werden.
Alles zur Wärmepumpe – Wir informieren
Springen Sie mit einem Klick zum gewünschten Thema:
1. Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
2. Vorteile von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern
3. Herausforderungen bei der Installation von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern
4. Mit diesen Lösungsansätzen lassen sich die Herausforderungen meistern
5. Kosten von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern
6. Welche staatlichen Förderungen gibt es?
7. Voraussetzungen & technische Anforderungen
8. Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern: Integration im Altbau
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe funktioniert ähnlich wie ein Kühlschrank, aber umgekehrt: Sie entzieht der Luft, dem Wasser oder der Erde Wärme und nutzt diese, um Ihr Zuhause zu heizen. Der Clou dabei: Sie benötigt nur wenig Strom, liefert aber mehr Wärme, als sie an Energie verbraucht – ideal für eine umweltfreundliche und kostensparende Heizlösung.
Vorteile von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern
Die Verwendung von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die sowohl für Eigentümer als auch für Mieter und Hausverwaltungen von Bedeutung sind. Warum stellen Wärmepumpen eine besonders attraktive Wahl für diese Art von Gebäuden dar?
Reduktion des CO2-Ausstoßes
Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen wie Luft, Wasser oder Erde, um Wärme zu erzeugen. Dies führt zu einer signifikanten Verringerung des CO2-Ausstoßes im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen, wie beispielsweise Gas- oder Ölheizungen. Dieser umweltfreundliche Ansatz trägt nicht nur zur Senkung der Umweltbelastung bei, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Erreichung globaler Klimaziele. Insbesondere angesichts der zukünftigen Anforderungen an nachhaltiges Bauen und Heizen ist die Nutzung von Wärmepumpen ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft.
Senkung der Heizkosten
Ein großes Plus von Wärmepumpen ist ihre hohe Energieeffizienz. Sie benötigen nur einen Bruchteil der Energie in Form von Strom, um eine größere Menge an Wärme zu erzeugen. Das bedeutet, dass die Heizkosten in Mehrfamilienhäusern langfristig sinken können – ein Vorteil für alle, die für die Heizkosten verantwortlich sind. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise ist dies ein großer wirtschaftlicher Vorteil, der sowohl den Eigentümern als auch den Mietern zugutekommt.
Geringe Betriebskosten & langfristige Einsparungen
Im Vergleich zu traditionellen Heizsystemen haben Wärmepumpen geringere Betriebskosten. Sie benötigen weniger Wartung und haben eine lange Lebensdauer, wodurch die Anfangsinvestition über die Jahre hinweg ausgeglichen wird. Zudem führt die hohe Effizienz der Wärmepumpe zu einem reduzierten Energieverlust, was nicht nur Kosten spart, sondern auch den Wert des Gebäudes langfristig steigern kann.
Zukunftssicher & förderfähig
Die Entscheidung, auf eine Wärmepumpe umzurüsten, stellt eine zukunftssichere Investition dar. Angesichts der strengeren gesetzlichen Vorschriften zur Reduzierung von CO2-Emissionen in Gebäuden wird diese Technologie zunehmend relevanter. Mehrfamilienhäuser, die auf Wärmepumpen setzen, erfüllen nicht nur die steigenden Umweltstandards, sondern bieten den Bewohnern auch ein modernes, effizientes Heizsystem. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Förderprogramme von Bund und Ländern, die die Installation von Wärmepumpen finanziell unterstützen und somit den wirtschaftlichen Aufwand für Eigentümer verringern.
Komfort & Flexibilität für die Bewohner
Neben ihrer Effizienz bieten Wärmepumpen den Bewohnern eines Mehrfamilienhauses auch hohen Komfort. Sie sorgen für eine gleichmäßige und angenehme Raumtemperatur und können zusätzlich zur Warmwasserbereitung genutzt werden, was die Lebensqualität der Mieter weiter erhöht. Zudem arbeitet die Wärmepumpe in der Regel sehr leise und unauffällig, was zu einer ruhigen und angenehmen Wohnatmosphäre beiträgt.
Herausforderungen bei der Installation von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern
„Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern zu installieren ist eine komplexe, aber lösbare Aufgabe“, erklärt Stefan Materne, Energieexperte der Verbraucherzentrale. Die Auslegung der Wärmepumpe und des Heizsystems ist hier deutlich anspruchsvoller als in Einfamilienhäusern. Neben der Warmwasserbereitung und dem Wärmeübertragungssystem muss auch die passende Wärmequelle berücksichtigt werden.
In einem Mehrfamilienhaus mit fünf Wohneinheiten beispielsweise variiert der Heizbedarf je nach Etage. Während die Erdgeschosswohnung aufgrund geringerer Sonneneinstrahlung mehr Heizleistung benötigt, könnte die obere Etage dank besserer Isolierung und geringerer Luftzirkulation weniger Wärme brauchen. Auch die Wahl der Wärmequelle muss gut überlegt sein: Bei einem älteren Gebäude ohne Möglichkeit für Tiefenbohrungen wäre eine Luft-Wasser-Wärmepumpe eine praktikable Lösung.
Zusätzlich erfordert die Installation eine enge Abstimmung mit den Mietern oder Eigentümern und möglicherweise bauliche Anpassungen. Trotz dieser Herausforderungen ist die Installation einer Wärmepumpe in Mehrfamilienhäusern mit sorgfältiger Planung und der richtigen Lösung realisierbar.
Aufstellort
Ein oft übersehener Punkt bei der Installation von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern ist der Aufstellort der Wärmepumpe. Besonders in städtischen Gebieten, wo der Platz begrenzt ist, kann die Suche nach einem geeigneten Standort zur Herausforderung werden. Bei vielen Mehrfamilienhäusern müssen Eigentümergemeinschaften oder Hausverwaltungen entscheiden, wo die Wärmepumpe am besten platziert wird, ohne den laufenden Betrieb des Hauses zu stören oder den Wohnkomfort zu beeinträchtigen.
Ein weiteres Problem sind die Eigentumsverhältnisse. Wenn viele Mitsprache-Berechtigte involviert sind, kann es schwierig sein, eine einheitliche Entscheidung zu treffen. Ein Beispiel: In einem Gebäude, in dem jede Wohnung einem anderen Eigentümer gehört, müssen alle Parteien ihre Zustimmung zur Installation der Wärmepumpe geben. Dies kann den Entscheidungsprozess verzögern und komplizieren, besonders wenn es Bedenken bezüglich der Kosten oder der Installation gibt. Hier könnten eine transparente Kommunikation und die Präsentation von langfristigen Vorteilen wie niedrigeren Heizkosten und einer positiven Wertsteigerung der Immobilie hilfreich sein.
Verteilnetz
Ein wesentliches Element bei der Installation von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern ist das Verteilnetz, also das System, das die erzeugte Wärme zu den einzelnen Wohnungen bringt. In Mehrfamilienhäusern ist der Wärmebedarf in den einzelnen Wohnungen oft ungleich verteilt. Während einige Wohnungen tagsüber warm gehalten werden müssen, benötigen andere möglicherweise nur nachts Wärme. Auch der stark variierende Anteil des Trinkwarmwasserbedarfs am Gesamtwärmebedarf kann die Planung des Verteilnetzes erschweren.
In einem Mehrfamilienhaus mit älteren Wohnungen, die nur über ungedämmte Wände und Fenster verfügen, wird ein deutlich höherer Heizaufwand erforderlich sein, um dieselbe Raumtemperatur zu erreichen wie in modernen, gut gedämmten Wohnungen. In solchen Fällen müssen entweder zusätzliche Heizflächen oder eine Anpassung des hydraulischen Systems vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass die Wärmepumpe ihre Aufgabe effizient erfüllt. Auch die oft erforderliche Anpassung der Heizkörper, damit diese bei den niedrigeren Vorlauftemperaturen von Wärmepumpen effizient arbeiten, stellt eine Herausforderung dar.
Wärmequelle
Ein besonders kniffliger Aspekt ist die Wahl der Wärmequelle. Etwa ein Drittel der Mehrfamilienhäuser in Deutschland befinden sich in innenstädtischen Lagen, wo platzintensive Lösungen wie Erdwärmesonden schwer oder gar nicht realisierbar sind. In diesen Fällen muss nach alternativen Wärmequellen gesucht werden. Luft-Luft-Wärmepumpen könnten hier eine Option sein, jedoch stößt man bei deren Einsatz oft auf Probleme wie Geräuschentwicklung, die in dicht bebauten Gebieten problematisch sein kann.
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung von Abwärme aus Abwasser, sofern diese als Wärmequelle zur Verfügung steht. Diese Option kann besonders in städtischen Gebieten von Interesse sein, in denen die Nähe zu Abwassersystemen und die konstante Temperatur des Abwassers eine relativ konstante Wärmequelle bieten. Eine zusätzliche Möglichkeit bieten Photovoltaisch-thermische Kollektoren (PVT), die auf Hausdächern installiert werden und gleichzeitig Strom und Wärme für die Wärmepumpe liefern. Dies ist besonders in städtischen Räumen von Vorteil, da zusätzlich die Möglichkeit besteht, von der Sonnenenergie zu profitieren.
Mit diesen Lösungsansätzen lassen sich die Herausforderungen meistern
Einzelne Schritte im und am Haus müssen Wohneigentümer:innen gemäß der im Wohneigentumsgesetz vorgeschrieben Regeln abstimmen. Beim Heizungstausch kann dies den Prozess deutlich verzögern, wenn keine ausreichenden Kenntnisse zum Thema vorhanden sind. Eine Energieberatung der Verbraucherzentrale hilft hier weiter.
Der Umstieg auf eine klimafreundliche Heizlösung stellt viele Eigentümer:innen von Mehrfamilienhäusern vor Herausforderungen. Doch trotz unterschiedlicher bauphysikalischer Anforderungen gibt es verschiedene Wärmepumpen-Lösungen, die sich für Mehrfamilienhäuser eignen. Stefan Materne, Experte für nachhaltige Heizsysteme, erklärt: „Trotz ungleicher bauphysikalischen Anforderungen lassen sich in Mehrfamilienhäusern verschiedene Wärmepumpen-Lösungen finden.“
Je nach Gebäudestruktur und Anforderungen der Bewohner:innen stehen unterschiedliche Wärmepumpen-Konzepte zur Verfügung:
Zentralisiertes Wärmepumpen-System
Eine Möglichkeit ist ein zentralisiertes Wärmepumpen-System, das das gesamte Gebäude mit Wärme und Warmwasser versorgt. Dies ermöglicht eine effiziente Nutzung einer großen Wärmepumpe mit hoher Leistungsfähigkeit, bringt jedoch hohe Investitionskosten mit sich und erfordert eine einheitliche Regelung für alle Wohneinheiten.
Kombination aus zentraler & dezentraler Wärmepumpe
Eine Alternative dazu ist die Kombination aus zentraler und dezentraler Wärmepumpe. In diesem Modell deckt eine zentrale Einheit die Basislast ab, während dezentrale Einheiten individuelle Bedarfe regeln. Diese Lösung bietet eine flexible Anpassung an verschiedene Heizbedürfnisse, erfordert jedoch eine komplexere Installation sowie Steuerung.
Wärmepumpen für mehrere Wohneinheiten
Für mehrere Wohneinheiten kann eine Wärmepumpe gemeinsam genutzt werden. Diese Lösung ermöglicht eine gewisse Unabhängigkeit innerhalb der Gemeinschaft und bleibt dennoch effizient. Allerdings besteht eine gewisse Abhängigkeit von der Nutzung anderer Parteien.
Wärmepumpen für einzelne Wohnungen
Eine weitere Möglichkeit sind Wärmepumpen für einzelne Wohnungen. Jede Wohneinheit hat dabei ihr eigenes Gerät, was maximale Flexibilität und individuelle Steuerung ermöglicht. Allerdings sind die Anschaffungskosten für jede Partei entsprechend höher.
Wärmepumpen für einzelne Räume
Schließlich gibt es noch Wärmepumpen für einzelne Räume. Diese kleinen, individuellen Lösungen lassen sich unkompliziert nachrüsten, ohne große bauliche Veränderungen vorzunehmen. Allerdings ist die Heizleistung dieser Variante begrenzt.
Energieberatung der Verbraucherzentrale
Beim Heizungstausch in Mehrfamilienhäusern müssen Eigentümer:innen einzelne Schritte mit den Miteigentümer:innen abstimmen, da das Wohneigentumsgesetz (WEG) klare Regeln vorgibt. Ein Mangel an Wissen über die technischen und finanziellen Aspekte kann den Entscheidungsprozess verzögern. Hier kann eine Energieberatung der Verbraucherzentrale unterstützen und dabei helfen, die passende Wärmepumpen-Lösung für das jeweilige Gebäude zu finden.
Moderne Wärmepumpen bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten für Mehrfamilienhäuser. Ob zentral, dezentral oder individuell pro Wohneinheit – die richtige Wahl hängt von den Gegebenheiten des Gebäudes und den Bedürfnissen der Bewohner:innen ab. Eine fundierte Beratung hilft, die beste Entscheidung für eine nachhaltige und effiziente Heizlösung zu treffen.
Kosten von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern
Die Entscheidung für den Einbau einer Wärmepumpe in einem Mehrfamilienhaus erfordert eine sorgfältige Abwägung der anfallenden Kosten und der zu erwartenden Einsparungen. Die Investitionskosten variieren je nach Systemtyp, Gebäudegröße und spezifischen Anforderungen und bewegen sich allgemein zwischen 27.000 und 50.000 Euro. Staatliche Förderprogramme, wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), können bis zu 30 % der Investitionskosten abdecken und somit die finanzielle Belastung erheblich reduzieren.
Wärmepumpen nutzen überwiegend erneuerbare Energiequellen, was zu deutlich geringeren Betriebskosten im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen führt. Für ein Mehrfamilienhaus mit einer Fläche von 1.000 Quadratmetern kann der jährliche Energieverbrauch etwa 40.000 kWh betragen. Die tatsächlichen Betriebskosten hängen von Faktoren wie dem Strompreis, der Effizienz der Anlage und dem individuellen Wärmebedarf ab. Trotz der höheren Anfangsinvestition amortisieren sich Wärmepumpensysteme über die Jahre durch die Einsparungen bei den Betriebskosten. Zudem tragen sie zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei und erhöhen den Wert der Immobilie. Die genaue Amortisationszeit variiert je nach individuellen Gegebenheiten, liegt jedoch häufig im Bereich von 10 bis 15 Jahren.
Die Installation einer Wärmepumpe in einem Mehrfamilienhaus stellt eine zukunftssichere Investition dar, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet. Durch die Kombination aus staatlichen Förderungen, reduzierten Betriebskosten und langfristiger Rentabilität können Eigentümer:innen nicht nur ihre Heizkosten senken, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Welche staatlichen Förderungen gibt es?
Die Installation von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern wird durch verschiedene staatliche Förderprogramme unterstützt. Insbesondere können Förderungen über die KfW in Anspruch genommen werden. Für Mehrfamilienhäuser gilt beispielsweise das Programm „Energieeffizient Bauen und Sanieren“, bei dem Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen für die Installation von Wärmepumpen gewährt werden. Der Förderbetrag kann dabei bis zu 45% der förderfähigen Kosten betragen, abhängig von der Art und dem Umfang der Maßnahme. Voraussetzung ist, dass die Wärmepumpe in einem sanierungsbedürftigen Gebäude eingebaut wird und die Anlage bestimmte Effizienzanforderungen erfüllt.
Zusätzlich stellt die BAFA Fördermittel bereit. Diese Zuschüsse sind vor allem für den Einsatz besonders effizienter Wärmepumpen vorgesehen. Voraussetzung für die Förderung ist die Einhaltung spezifischer technischer Standards und der Nachweis einer Energieeinsparung.
Für Eigentümer von Mehrfamilienhäusern, die die Förderung beantragen möchten, ist es entscheidend, dass alle Förderanträge vor Beginn der Maßnahmen eingereicht werden und bestimmte Fristen sowie Anforderungen hinsichtlich der geplanten Technik eingehalten werden.
Voraussetzungen & technische Anforderungen
Für die Installation einer Wärmepumpe in Mehrfamilienhäusern sind mehrere technische Voraussetzungen zu beachten. Ein wichtiger Faktor ist die korrekte Dimensionierung der Wärmepumpe, die auf die Gegebenheiten des Gebäudes abgestimmt sein muss. Dabei spielen sowohl die Effizienz der Wärmepumpe als auch die thermischen Eigenschaften des Gebäudes eine wesentliche Rolle.
Ein entscheidender Aspekt ist die Qualität der Gebäudehülle, da Wärmepumpen am effizientesten in gut isolierten Gebäuden arbeiten. Eine unzureichende Dämmung könnte die Energieeffizienz der Anlage negativ beeinflussen und zu höheren Heizkosten führen. Daher sollte vor der Installation einer Wärmepumpe geprüft werden, ob energetische Sanierungsmaßnahmen wie Fassadendämmung, neue Fenster oder eine Dachsanierung notwendig sind.
In Bezug auf den Gebäudetyp gibt es Unterschiede zwischen Alt- und Neubauten. Bei älteren Gebäuden, die oft noch hohe Vorlauftemperaturen in der Heizungsanlage erfordern, könnte eine Anpassung des Heizsystems notwendig sein. Beispielsweise können Niedertemperatur-Heizkörper eingesetzt werden, um die Effizienz der Wärmepumpe zu erhöhen. Für Neubauten, die von vornherein gut gedämmt sind und moderne Heizsysteme verwenden, ist die Integration einer Wärmepumpe meist einfacher und effizienter.
Zusätzlich müssen Platzverhältnisse und die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden. Bei der Wahl der Wärmepumpe ist zu beachten, dass bestimmte Modelle, wie Luft-Wasser-Wärmepumpen, Außenflächen erfordern, während andere, wie Sole-Wasser-Wärmepumpen, zusätzliche Anforderungen an den Boden stellen (z. B. Erdsonden). Auch die Geräuschemissionen sind ein wichtiger Punkt – vor allem bei der Installation von Luft-Wärmepumpen müssen geeignete Schallschutzmaßnahmen getroffen werden, um Belästigungen der Anwohner zu vermeiden.
Insgesamt müssen sowohl technische Anforderungen als auch die baulichen Gegebenheiten des Mehrfamilienhauses sorgfältig geprüft werden, um eine effiziente und störungsfreie Nutzung der Wärmepumpe zu gewährleisten.
Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern: Integration im Altbau
Die Integration von Wärmepumpen in bestehende Heizsysteme älterer Mehrfamilienhäuser ermöglicht eine schrittweise Sanierung ohne vollständige Umstellung. In vielen Fällen wird eine hybride Lösung gewählt, bei der die Wärmepumpe das bestehende Heizsystem ergänzt, um die Effizienz zu steigern, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.
Besonders vorteilhaft ist die Kombination mit Fußbodenheizungen, da diese niedrige Vorlauftemperaturen ermöglichen. Allerdings kann eine Anpassung der Heizflächen erforderlich sein, etwa durch modernisierte Heizkörper oder eine Fußbodenheizung. Die Wahl der richtigen Wärmequelle (Luft, Erde, Wasser) und eine sorgfältige Planung sind entscheidend für eine erfolgreiche Integration.
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