Lüften

Richtig Lüften

Es gibt drei Hauptgründe, die regelmäßiges Lüften erfordern:

  1. Raumluft wird vor allem durch das Atmen der Bewohner:innen mit Kohlenstoffdioxid angereichert. Um diese Konzentration wieder herabzusetzen, wird „verbrauchte“ Luft durch frische Luft ersetzt.
  2. Aktivitäten wie auch Materialien erzeugen Geruchs- und/oder Schadstoffe. Diese müssen ebenfalls nach draußen gelüftet werden.
  3. Der Mensch und seine Tätigkeiten im Haus erzeugen Feuchtigkeit. Damit Atmen,  Duschen, Waschen, Spülen und Pflanzen nicht zu feuchten Wänden und damit zu Schimmel führen, ist es wichtig feuchte Luft aus die Räume zu transportieren.

Eine vierköpfige Familie gibt pro Tag rund zehn Liter Wasserdampf an die Luft ab. Warme Luft nimmt zudem viel mehr Feuchtigkeit auf als kalte. Deswegen kondensiert die Feuchte z.B. an kalten Wasserflaschen, an denen sich die Luft abkühlt. Leider erhöht sich die Feuchte auch an kalten Bauteilen im Wohnbereich, z. B. in kühlen Zimmerecken oder an Fensterstürzen. Damit steigt die Schimmelgefahr.

  • Lüften Sie regelmäßig, um Wohnräume mit frischer Luft zu versorgen.
  • Halten Sie die Türen zwischen warmen und kalten Räumen geschlossen: Mit der Wärme gelangt Feuchtigkeit in kühlere Räume, wo sie schneller zu Schimmel führen kann.
  • Lüften Sie Ihr Schlafzimmer nach dem Aufstehen gut durch. Das vertreibt die Feuchtigkeit, die sich über Nacht im Raum angereichert hat.
  • Lüften Sie auch unmittelbar nach dem Duschen, Baden, Kochen oder Fußbodenwischen.

Während der Heizperiode gilt: Falsches Lüften wirkt sich stark auf den Energieverbrauch und damit auf die Betriebskosten aus.

Kurzes Querlüften bei weit geöffneten gegenüberliegenden Fenstern und Innentüren ist die effektivste Methode, um die Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Raum abzusenken sowie Geruchs- und Schadstoffe aus Räumen zu entfernen. Für den Feuchteabtransport ist eine Mischung aus Stoß- und kontrolliertem Kipplüften am besten: Das liegt daran, dass die Feuchtigkeit nicht nur in der Raumluft steckt sondern auch als Sorptionsfeuchte in Möbeln, Handtüchern und Wandoberflächen. Am nachhaltigsten lässt sich diese durch einen kontinuierlichen Luftaustausch auf niedrigem Niveau über mehrere Stunden abführen.

Ersatzweise bewirken auch gekippte Fenster einen gewissen Luftaustausch. Allerdings sollten Sie die Fenster beim Kipp- genau wie beim Stoßlüften nach einer Weile wieder schließen, sonst heizen Sie zum Fenster hinaus.

Wenn Sie nachts gerne kühl schlafen, reduzieren Sie die Kippstellung des Fensters mit Hilfe eines Feststellers besser auf ein Minimum und stellen Sie den Heizkörper ab. Damit nicht die gesamte Wohnung auskühlt, schließen Sie in der Nacht die Türen zu den anderen Zimmern.

Den Lüftungsvorgang können Sie mit Hilfe eines Thermo-Hygrometers (Thermometer und Luftfeuchtigkeitsmessgerät) kontrollieren:

Wir empfehlen eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent.

Ist die Luftfeuchtigkeit dauerhaft höher, steigt das Schimmelrisiko. Lüften Sie zwei bis viermal täglich, je nachdem, wie oft Sie sich in den Räumen aufhalten.

Um mit einer anhaltenden Legende aufzuräumen: Wände „atmen“ nicht! Eine verputzte Wand ist luft- und winddicht. Ist sie das nicht, liegt ein Baumangel vor. Der notwendige Luft- und Feuchteaustausch findet gezielt und kontrolliert über die Fenster oder eine Lüftungsanlage statt.

Mit diesen Tipps zum richtigen Heizen und Lüften schaffen Sie ein angenehmes Klima in Ihrem Zuhause, durch das Sie sich rundum wohlfühlen können.

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